Übergabe an den Sohn
Damit eine Übergabe erfolgreich verläuft, müssen sich beide
Parteien auf die Übergabe einlassen. Doch selbst wenn eine Übergabe
einmal nicht gelingen sollte, ist es vorteilhaft, wenn der Prozess
frühzeitig begleitet wird. So bleibt wenigstens eine der beiden Säulen
– Familie oder Unternehmen – unbeschadet.
Am Beispiel einer mittelständischen Produktionsfirma werden drei
typische Schwierigkeiten im Übergabeprozess deutlich: Einerseits die
Schwierigkeit des Gründers, sein Unternehmen aus der Hand zu geben,
zweitens Schwierigkeiten des Nachfolgers, die Ideen des Vaters
anzuerkennen und drittens die Unterschätzung des Prozesses. In diesem Fall wurde die Übergabe zunächst als kurzfristige Aktion
verstanden und nicht als ein längerer Prozess. Insbesondere die soziale
und psychologische Dimension wurde unterschätzt. Das zeigte sich
bereits bei der Anforderung zu Beginn der Beratung: „Jetzt machen wir
drei Sitzungen in vier Monaten und dann ist das Thema geklärt.“
Der als Nachfolger vorgesehene Sohn tat sich oft schwer, die Ideen des
Vaters und Chefs nicht sofort als überholt abzutun. Innerfamiliäre
Konflikte, mangelndes Vertrauen und eine destruktive Streitkultur
erschwerten zudem eine gelingende Übergabe. Die Streitkultur in der
Familie bestand z.B. darin, sich recht lautstark und langanhaltend die
Meinung zu sagen. Hier war es im
Coaching wichtig, Alternativen zu schaffen und die
unterschiedlichen Vorstellungen zu Schlüsselthemen der
Unternehmensführung und Lebensplanung zu verhandeln. Mit Hilfe des
Coachings wurden Lösungen gefunden, bei denen alle Beteiligte als
Gewinner hervorgingen.